Zucht

Bei der Zucht des Deutsch-Langhaar wird Wert auf eine gute Wald- und Wasserarbeit gelegt. Der Deutsch-Langhaar jagt spur- oder fährtenlaut im Wald und hat Wildschärfe. Er ist somit zum Verlorenbringen von Niederwild, zum Stöbern in Wald und Wasser und zur Arbeit auf der Schweißfährte gut geeignet. Der Deutsch-Langhaar wird auch "Alter Deutscher Försterhund" genannt. Bei richtiger Ausbildung ist er ein zuverlässiger Jagdbegleiter und freundlicher Familienhund.

Der Rassestandard des Deutsch-Langhaar

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Zuchtordnung Deutsch-Langhaar

 pdf Zuchtordnung 


Kauf eines Welpen, Rüde oder Hündin?

Die Entscheidung, ob der neue Jagdhund ein Rüde oder eine Hündin wird, ist von den unterschiedlichsten Faktoren abhängig

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Die Entscheidung ob der neue Jagdhund ein Rüde oder eine Hündin wird, ist von den unterschiedlichsten Faktoren abhängig.
Neben persönlichen Neigungen des Hundeführers spielen auch die Möglichkeiten zum jagdlichen Einsatz oder der Wunsch selbst zu züchten eine erhebliche Rolle bei der Entscheidungsfindung. Daß die Jagdmöglichkeiten und der Niederwildbesatz eine große Bedeutung für die Entscheidung haben können zeigen die Erfahrungen der Züchter und Welpenvermittlungsstellen. So wurde bis zu dem starken Niederwildrückgang nach dem strengen Winter 1978/1979 festgestellt, daß die Nachfrage nach Hündinnen eher gering war. Heute stellt sich das Bild umgekehrt dar, Rüden sind weniger gefragt. Dieses hängt wohl auch viel damit zusammen, wieweit der Hund im jagdlichen Einsatz gebraucht wird.

Geht man davon aus, daß der zu erwerbende Welpe in erster Linie seine Aufgaben als Jagdhund mit gleichbleibenden Leistungen erfüllen soll, müßte die Entscheidung wesentlich häufiger zu Gunsten eines Rüden ausfallen. Tatsächlich sind Rüden meistens wesensfester und wohl auch leichter auszubilden, da ein Rüde gegenüber seinem Führer verträglicher ist und Druck in der Ausbildung im Allgemeinen besser verkraftet. Auch werden Ausbildungsfehler, welche sich besonders bei Erstlingsführern kaum vermeiden lassen, bei einem Rüden einfacher zu korrigieren sein. Der Einwand ein Rüde sei eigensinniger oder schwieriger in seinem Wesen erscheint stark übertrieben, da echte Kopfhunde selten sind. Richtig ist, daß Rüden meistens selbstbewußter sind.

Sozialverhalten und Verträglichkeit mit anderen Hunden können und müssen bereits im Welpenalter durch intensiven Kontakt zu anderen Hunden z. B. in Welpenerziehungs- und Ausbildungslehrgängen anerzogen werden.

Ein Rüde wird bei entsprechender Ausbildung nicht nur auf den Prüfungen gute bis sehr gute Leistungen zeigen, sondern auch gleichbleibend zuverlässig bei der Jagd sein.

Natürlich kann es zugegebenermaßen auch sehr lästig sein, wenn ein Rüde überall beim spazieren gehen oder im Garten seine Duftmarken setzt. Besonders im Garten kann da schon mal die eine oder andere Blume eingehen, wenn sie von dem Rüden besonders häufig angenommen werden. Aber auch Hündinnen hinterlassen speziell auf Rasenflächen an den Stellen an denen sie nässen braune Flecken, welche mit Sicherheit nicht weniger unerfreulich sind. Die Ansicht das Hündinnen leichtführiger sind stimmt nur bedingt. Hündinnen sind im Allgemeinen sensibler, so daß sie auf Einwirkungen des Führers folgerichtig anders bzw. schneller reagieren. Führer- und Ausbildungsfehler lassen sich bei Hündinnen schwerer korrigieren. Es gibt aber auch ausgesprochen schwerführige Hündinnen. An ihnen können ungeübte Führer verzweifeln, da sie außerordentlich passioniert, aber dabei auch noch hoch intelligent und eigenwillig sind. Sie ordnen sich nur sehr schwer unter und können bei der Jagd nur bedingt eingesetzt werden.

Im Jagdalltag haben Hündinnen einen weiteren Nachteil gegenüber Rüden, sie fallen während der Hitze für 3 Wochen bei Gesellschaftsjagden aus. Bedingt durch die im Zusammenhang mit der Hitze stehenden hormonellen Veränderungen zeigen Hündinnen in dieser Zeit häufig ein unerklärliches Verhalten, welches auch den Einsatz im Rahmen der Jagdausübung in Frage stellen können. Fehlverhalten auf Prüfungen ist oft durch die bevorstehende Hitze zu erklären. Neben der eingeschränkten Einsetzbarkeit kommt auch die Verunreinigung von Wohnung und Auto im Zusammenhang mit der Hitze, meist 2 mal im Jahr, als ein Nachteil bei Hündinnen zum tragen.


Generell sollte sich Jäger immer im Klaren sein, daß sein Jagdbegleiter viel Kontakt zu seinem Führer haben muß, um ein enges Vertrauensverhältnis aufbauen zu können. Ist ein solches zustande gekommen, wird der Hund noch bessere Leistungen im Jagdeinsatz erbringen können.


Für die spätere jagdliche Verwendung eines Welpen ist das Wurfdatum nicht von besonderer Bedeutung, da tatsächlich seit vielen Generationen auf die guten jagdlichen Anlagen bei der Zucht geachtet wurde, so daß jeder Welpe, egal ob Rüde oder Hündin, die entsprechenden Anlagen für einen späteren erfolgreichen jagdlichen Einsatz mitbringt.


Wer sich entscheidet mehrere Hunde zu halten sollte wissen, daß es besser ist nur Rüden oder nur Hündinnen zu halten um Komplikationen (ungewollte Trächtigkeit) zu vermeiden. Wenn die Hündin heiß ist der Rüde auch kaum zu gebrauchen.


Dem Anfänger sei an dieser Stelle empfohlen, sich für einen Rüden zu entscheiden, da diese in der Ausbildung in den meisten Fällen unproblematischer sind.


Eike Behrens



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Die Entwicklung der Welpen und Anregungen zur Welpen- und Junghundaufzucht – ein Leitfaden für gewissenhafte Züchter

von Erhard Hölscher †

Die Fortschritte auf dem Gebiet der Ethologie (Verhaltensforschung) in den letzten Jahrzehnten haben uns viele neue Erkenntnisse über den Hund geliefert. Hierbei sind für uns Rüdemänner die Erkenntnisse über die Entwicklungsphasen der Welpen und Junghunde von großer Bedeutung, determinieren diese doch – häufig nicht korrigierbar - das Wesen und damit meistens auch das Leistungsvermögen unserer vierläufigen Jagdbegleiter.

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Im folgenden soll über die Entwicklungsphasen berichtet werden, die jeder Welpe durchläuft, über die Veränderungen, die er dabei in ethologischer und körperlicher Hinsicht erfährt und welche Konsequenzen die Züchter und Hundehalter daraus ziehen sollen.


Nach Scott und Fuller durchläuft der Welpe folgende Phasen:


  1. die Neugeborenen-Phase (1.-2. Woche)

  2. die Übergangsphase (2.-3- Woche)

  3. die Sozialisierungsphase (3.-12. Woche) mit dem Höhepunkt der 6.-8.Woche

  4. die Jugendphase (bis zur sexuellen Reife)


In der Neugeborenenphase sind die Augen und Ohren geschlossen. Bei Neugeborenen sind keine Hirnströme feststellbar, was sich mit 3 Wochen ändert und mit 7-8 Wochen voll entwickelt ist. Die Ursache: die Myelinsierung der Nervenfasern im Gehirn ist noch nicht vollzogen, weshalb die Reizleitung zu langsam erfolgt. Aber erst im Alter von 4 Monaten ist das Gehirn in der Lage Reize restlos zu verarbeiten.


Die Übergangsphase beginnt mit dem Öffnen der Augen. Dennoch sind Welpen dann nicht sofort sehfähig, da die Retina erst mit 6 Wochen voll entwickelt ist. Als Folge der Unterentwicklung des Gehirn, ist das Riechvermögen zunächst nicht oder nur gering ausgebildet. Somit besitzt der Welpe noch kein Geruchunterscheidungsvermögen. Das Finden der Milchquelle beruht auf einem einzigen Geruchsreiz. Somit sind alle Sinne, auf die der ausgewachsene Hund später angewiesen ist, noch völli8g unterentwickelt. Dennoch ist der Welpe dringend auf Umweltkontakte angewiesen, die er zunächst über den Tast-, Kälte-, Wärme- und Gleichgewichtssinn herstellt. Deshalb bestehen seine Beziehungen zur Umwelt nur aus Fühlen und Reflexen.


In der Sozialisierungsphase entwickelt sich der optische, akustische, sowie Geruchssinn, wodurch es dem Welpen möglich ist, seine Umwelt ohne direkten Körperkontakt wahrzunehmen und zu erkunden. Deshalb verlieren sich jetzt auch viele Reflexe, weil sie nicht mehr benötigt werden. Alles, was die Umwelt ihm bietet, wird aufgenommen. Erkanntes wird fortan vertraut sein. Ihm prägt sich ein, was angenehm und unangenehm ist. Somit beginnen einfache Assoziationen sein Handeln zu bestimmen.


In diese Zeit fällt auch die sogenannte kritische Phase, ein Zeitraum, in dem bestimmte Reifungsprozesse besonders schnell und leicht vollzogen werden. Vorher ging der Welpe auf Neues und Ungewohntes neugierig zu. Ab der 7. Woche zeigt er Furcht, sobald er in seiner Umwelt nichts Vertrautes vorfindet. Er ist jetzt in der Lage, zwischen Fremdem und Vertrautem zu unterscheiden. Diese Phase erreicht mit der 12. Woche ihren Höhepunkt: Die übergroße Angst macht es dem Welpen in dieser Phase unmöglich, neue Beziehungen anzuknüpfen. Dadurch wird allerdings die soziale Bindung innerhalb der bekannten Gruppe (Wurfgeschwister, Meute, Ersatzmeute) gefestigt, denn der Welpe sucht die Nähe vertrauter Gestalten. Diese Bindung wird durch die täglichen Erlebnisse verstärkt und bildet letztendlich die Grundlage für das spätere Gruppenverhalten. Fehlende Sozialisierungsprozesse wirken sich später wie Hirnverletzungen aus, denn jetzt werden Verhaltensweisen entwickelt, ein Grundgedächtnis und Schaltbahnen (Synapsen) im Gehirn bilden sich. Die Entwicklung letzterer ist mit 49-56 Tagen abgeschlossen.


Das Angsthaben ist genetisches Erbe des Wolfes. Die Angst vor Fremdem ist für den Wolfswelpen wichtig, hindert sie ihn doch daran, das vertraute Territorium zu verlassen.


Mit der 5.-6.Woche beginnen die Welpen gemeinsame Unternehmungen. Im Spiel miteinander entwickeln sich die ersten Anfänge der Rangordnung.


Die Sozialisierungsphase ist insofern für die normale Entwicklung des Welpen so bedeutungsvoll, da sie eine Prägungsphase darstellt.


Was der Welpe jetzt lernt, prägt ihn praktisch für sein ganzes Leben. Andererseits kann Versäumtes nicht oder nur schwer nachvollzogen werden. So lernt er jetzt, zu welchen Lebewesen er gehört. Auch die soziale Bindung an den „Ersatzmeutegenossen“ Mensch findet jetzt statt. Er lernt seine Umwelt und deren Gerüche kennen. Die „Sprache“ zum Aufbau sozialer Bindungen ist dem Welpen zwar angeboren, aber nicht, sie zu verstehen.

So muss er lernen, die „Sprache“ mit der sich seine Meutemitglieder verständigen, zu verstehen und sie selbst richtig anzuwenden.


Somit werden in der Sozialisierungsphase die Grundlagen des Verhaltens gelernt. Am Ende der Phase hat sich jeder Welpe innerhalb der Gruppe seiner Wurfgeschwister einen bestimmten Platz erobert. Die Meutemitglieder sind eng miteinander verbunden, und das

Verhältnis zueinander ist geregelt.


Welche Konsequenzen können die Züchter, die Hundehalter, bzw. Welpenkäufer, aus diesen Erkenntnissen ziehen? Da bei den beiden ersten Entwicklungsphasen das Gehör noch nicht funktionsfähig ist, ist die Methode einiger Züchter völlig sinnlos, in diesem Alter durch Schussabgabe und Lärmen, die Welpen möglichst früh an derlei Krach zu gewöhnen.


Sehr viel wichtiger ist die Sozialisierungsphase. Hier sind die Züchter und Welpenkäufer aufgerufen, die Entwicklung der Welpen entsprechend zu berücksichtigen und zu fördern. Da die Welpen durchweg bis zur 8. Woche in der Hand des Züchters verbleiben, trägt er auch die Verantwortung für die Entwicklung eines Teils dieser Phase. Die Gesundheit des Welpen ist zwar wichtig, aber bei weitem nicht alles. Die wichtigste Entscheidung, wie der Hund später sein wird, fällt in den ersten Wochen. Es genügt nicht, die Welpen sobald sie sehen, hören und riechen können und herumlaufen, bis zum Verkauf nur fressen und wachsen zu lassen. Beobachtet man während dieser Entwicklungsphase das Verhalten der Hündin, so stellt man eine grundlegende Verhaltensänderung fest. Bis jetzt wurden die Welpen von ihr intensiv betreut. Von nun an lässt sie die Welpen immer häufiger allein. Die Engelsgeduld der Hündin ist jetzt vorbei. Die Welpen werden angeknurrt, wenn sie ihr lästig fallen, mit Schnauzenstößen fortgestoßen, es kommt auch zu Kneifbeißen und Zu-Boden-Drücken. Im Wolfsrudel übernehmen jetzt die anderen Rudelmitglieder wichtige Funktionen in der Erziehung der Welpen. Beim Hund ist jetzt der Mensch (Züchter) aufgerufen, aber nicht allein wegen der Prägung auf den späteren Meutegenossen Mensch, sondern um den Welpen Möglichkeiten zu verschaffen, in dieser Zeit nicht zu verdummen. Die Welpen müssen viele Erfahrungen machen, negativer, wie auch positiver Art. Dazu gehört das Spielen mit den Welpen, denn Wolfswelpen beziehen die anderen Rudelmitglieder in ihr Spiel mit ein. Und hierbei können den Hundewelpen getrost Tabus gesetzt werden, wenn ihr Spiel gar zu hemmungslos wird. Das Spielen der Welpen miteinander ist für deren normale Entwicklung eine Notwendigkeit, werden hierbei doch wichtige Verhaltensweisen eingeübt und kristallisieren sich dabei auch bestimmte Dominanzverhältnisse heraus.


Selbstverständlich ist das Spiel meistens mit Lärm verbunden. Völlig falsch ist es nun, wenn der Züchter, mit Rücksicht auf die Nachbarn, mittels eines kalten Wasserstrahls jegliches Lärmen zu unterbinden versucht.


Wie wichtig das Spielen für die Welpen ist, zeigen Versuche von Scott und Fuller. Isoliert aufgezogene Welpen zeigten mit 16 Wochen ein Spielverhalten, das für sehr viel jüngere Tiere typisch ist. Sie waren also in ihrer Entwicklung zurückgeblieben. Brachte man diese Isolationswelpen mit normal aufgezogenen Welpen zusammen, zeigten sie Angst und Demutsverhalten, wenn die Meute auf sie zutobte, denn sie verstanden deren „Sprache“ nicht.


Die Körpersprache ist zwar - wie oben erwähnt – angeboren, aber nicht, sie zu verstehen. Diese Begegnung mit den normal aufgewachsenen Welpen hatte insofern einen prägenden Charakter, als die Isolationswelpen ihr Leben lang eine Demutshaltung einnahmen, sobald sie einem anderen Hund begegneten. Sie waren somit immer die letzten im Dominanzgefüge.


Zu dem Sammeln der Erfahrungen gehört auch die Erkundung der Umwelt. Es genügt einfach nicht, die Welpen im Zwinger groß werden zu lassen. Man muss ihnen Anreize zum Entdecken geben, damit sie Eindrücke sammeln können. Hunde, wie alle höher entwickelten Säuger, zeigen ein ausgesprochenes Neugierverhalten, was sich darin zeigt, dass alles Neue, alles Unbekannte untersucht wird. Und diese Reize muss der Züchter seinen Welpen liefern. Wenn sie die nähere Umgebung des Zwingers erkundet haben, oder wenn der Zier- und Gemüsegarten keinen Schaden nehmen soll, kann man sie ins Auto laden und mit ihnen ins Revier fahren. Wenn man damit vor der 7. Woche beginnt, kennen sie dieses stinkende und lärmende Vehikel bereits, wenn mit der 7. Woche die Angstperiode beginnt. Dieses scheint mir auch insofern sehr wichtig zu sein, als die meisten Welpen mit den Käufern mit dem Auto abgeholt werden. Das Revier bietet ihnen dann viele neue Reize, die verarbeitet werden müssen.


Diese Reviergänge kann man mit zunehmendem Alter der Welpen immer weiter ausdehnen, so dass in der 7. und 8. Woche schon Ausflüge von mehreren Kilometern unternommen werden können. Völlig falsch ist es, wenn in dieser Zeit ein Züchter bzw. Hundehalter niemanden an seine Welpen heran lässt. Scott und Fuller untersuchten Welpen, die in einer besonders abwechselungsreichen Umwelt aufgewachsen waren, und verglichen sie mit anderen Welpen.


Die Ergebnisse waren wie folgt:


  • ihr Gehirn war früher ausgereift.


  • sie waren dominant gegenüber den anderen Welpen


  • sie verkraften neue Situationen ohne Schwierigkeiten


  • sie waren leistungsfähiger, da ihr Herz eine bessere Herzrate aufwies


  • physiologische Untersuchungen ergaben, dass sie die fünffache Menge an Noradrenalin produzierten. (Noradrenalin ist ein Hormon, das für die Sressverarbeitung wichtig ist).







Aber die beste Aufzucht nützt nichts, wenn der Welpe nach dem Verkauf bei dem neuen Besitzer fast ständig im Zwinger gehalten wird. Der Welpenkäufer muss da fortfahren, wo der Züchter aufgehört hat. Den Beweis liefern die Versuche von Scott und Fuller.


Zusammenfassend soll festgehalten werden: Hundewelpen kommen relativ unterentwickelt zur Welt und müssen in ihrer Jugend sehr viel lernen. Dazu ist es nötig, dass sehr viele Kontakte herbeigeführt werden. Kontakte mit Menschen und anderen Hunden. Daneben muss ihnen Gelegenheit gegeben werden, reichliche Umwelterfahrungen zu sammeln.


Für die Welpen wäre es vorteilhaft, wenn sie nicht, wie üblich, mit 8 Wochen, sondern bereits mit 6-7 Wochen abgegeben würden, und zwar aus folgenden Gründen:


  • In der 8. Woche erleben die Welpen den Höhepunkt der Sozialisierungsphase. Sie sind dann bereits in der Hand des neuen Besitzers, der Sozialisierungsprozess verläuft reibungsloser.

  • In der 7. Woche setzt die Angstphase ein. Sind sie zu diesem Zeitpunkt in der neuen Umgebung, ist sie ihnen bei Einsetzen der Angstphase bereits vertraut. Hinzu kommt, dass sie neben dem Umgewöhnungsstress auch noch die Erziehungsmethoden des Käufers über sich ergehen lassen müssen, was ihr Angstgefühl noch verstärkt.


Im Folgenden sollen einige praktische Tipps für Züchter und Welpenkäufer aufzeigen, was man mit den Welpen, bzw. Junghunden tun kann, um eine möglichst optimale Aufzucht und Erziehung bereits im Jugendalter zu erreichen. Da ist zunächst die so entscheidende Sozialisierungsphase, in der sich Züchter und Welpenkäufer die Aufgabe teilen.


  • Beide sollten bemüht sein, die Welpen mit vielen Menschen in Kontakt zu bringen,

  • ab der 6. Woche sollte man mit den Welpen Spaziergänge machen. Zunächst kann man sich auf das eigene Grundstück beschränken, oder man packt die ganze Gesellschaft ins Auto und fährt mit ihnen ins Revier. Niemals sollte man dabei die Mutterhündin mitnehmen, denn die Welpen sollen doch auf den Menschen geprägt werden.

Zunächst werden sich die Welpen nicht weit von der ihnen vertrauten Umgebung weglocken lassen. Aber von Tag zu Tag entfernen sie sich immer weiter von ihrer vertrauten Umgebung, um ihrem „Meutegenossen“ Mensch zu folgen. Das ist dann die Ausgangsbasis für alle Unternehmungen, um die Welpen mit ihrer Umwelt vertraut zu machen, damit sie ständig neue Eindrücke sammeln können.

  • Kennenlernen des Autos

durch das Fahren ins Revier wird die Assoziation mit dem Auto zu einem freudigen Ereignis.

  • Bekanntschaft mit anderen Tieren: Kühen, Pferden, Schafen und eventuell auch Wild.

  • Bekanntschaft mit Disteln und Brennnesseln.

  • Der Führer springt über einen Graben und lockt die Welpen hindurch.

  • Der Führer lockt die Welpen durch flaches und später immer tieferes Wasser

  • Wandern über Brücken und Stege.

  • In dieser Zeit kann man die Welpen, und später auch die Junghunde, ruhig an totem Wild jeglicher Art zerren lassen.

  • Bei allen Spaziergängen sollte man die Welpen hin und wieder rufen und darauf achten, dass sie auch kommen. Hin und wieder sollte man sich auch nach ihnen bücken oder auf den Boden legen und die herbeistürmende Meute freudig begrüßen und mit ihnen spielen.

  • Man sollte es keineswegs versäumen, den Welpen hin und wieder Tabus zu setzen, so wie es in der natürlichen Meute geschieht. Sollte z.B. ein Welpe zu stürmisch beißen, kann man ihm ruhig einen Klaps geben. Sonst erreichen wir bei unseren Hunden das, was uns die gewaltlose Erziehung mit den sogenannten „Nonfrustation-cildren“ beschert hat., nämlich chaotische Typen, die keinerlei soziale Normen kennen und respektieren.

In der Jugendphase kann man viele der oben angeführten Methoden und Maßnahmen fortführen.

  • Kontakte mit fremden Menschen

  • Kontakte mit fremden Hunden

Hierzu bieten sich die von vielen Kreisgruppen, Hegeringen, Zucht- oder Jagdgebrauchshundvereinen angebotenen Welpenspiel- und Früherziehungstage an. Der Junghund lernt hierbei viele junge Hunde unterschiedlicher Rassen kennen. Unter Anleitung erfahrener Ausbilder lernen die Junghunde fundamentalen Gehorsam und viele Dinge mehr.

Steht einem Junghundbesitzer dergleichen nicht zur Verfügung, dürfte es nicht schwer sein, sich mit einigen anderen Junghundbesitzern zu verständigen zwecks regelmäßiger Treffs.


  • Weiter wichtig ist, den Welpen möglichst früh an Halsung und Leine zu gewöhnen.

-Ein wichtiges Instrument für die Früherziehung ist die Reizangel. Ein langer Stock mit Band und einem Stück Rehdecke / Sauschwarte oder desgleichen dient dazu, die jungen Hunde zum Hetzen zu bringen. Man kann hiermit auch die Vorstehanlage gut fördern. Man kann mit der Reizangel die jungen Hunde auch durch das tiefe Wasser locken.

  • Recht früh sollte man auch mit der Futterschleppe beginnen, als Vorübung für die Schweißarbeit. Ein Stück Pansen wird über eine zunehmend längere Entfernung gezogen. Nach einer ständig gesteigerten Stehzeit lässt man den Hund die Fährte am Schweißriemen ausarbeiten, an deren Ende stets das Futter lockt, wobei dann unterwegs hin und wieder auch ein Futterbrocken als Verstärker dient.

  • Es ist wichtig, den Junghund möglichst früh an den Autoverkehr und Straßenlärm zu gewöhnen, indem man mit dem angeleinten Hund in der Nähe einer stark befahrenen Straße spazieren geht.


Dies sind einige Anregungen für die Züchter und Besitzer von Junghunden. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, der Phantasie ist dabei keine Grenze gesetzt. Die Hauptsache ist jedoch, dass wir unsere jungen Hunde während der Entwicklungszeit optimale Bedingungen bescheren, um sehr lernfähige und wesensstarke Jagdgesellen zu haben.

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Früherziehung - Junghundeausbildung

Welpeninteressenten sollten darauf achten, dass der Welpe nicht nur aus einer leistungsstarken Zucht stammt und eine Ahnentafel von einem vom Jagdgebrauchshundeverband hat.

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Früherziehung - Junghundeausbildung 

Welpen Interessenten sollten darauf achten, dass der Welpe nicht nur aus einer leistungsstarken Zucht stammt und eine Ahnentafel von einem vom Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) angeschlossenem Zuchtverein (mit Sperlingshund), sondern auch artgerecht aufgezogen ist, und diesen den Vorzug geben. Besonders, wenn ein Welpe etwas älter abgegeben wird, sollte man sich vergewissern, dass sich der Züchter auch weiterhin mit ihm beschäftigt hat.



Kommt ein solcher Welpe nun mit acht Wochen in seine neue Umgebung, ist es sehr wichtig, dass die in der Wurfkiste begonnene Förderung der Anlagen fortgesetzt wird. Zunächst gilt es den Schock zu überwinden, von seiner Mutter, den Geschwistern und der vertrauten Umgebung getrennt worden zu sein. Der kleine beim Züchter schon richtig geprägte Hund, wird hierbei keine großen Schwierigkeiten haben.                                                                              


Nun gilt es den kleinen Hund an Zwinger, Haus, Auto und die Umgebung zu gewöhnen. Auch das Alleinsein muss geübt werden, indem man den kleinen Hund zunächst nur einige Sekunden einsperrt, und die Zeit dann immer mehr verlängert. – Der Führer oder ein anderes Familienmitglied sollte schon für die Eingewöhnung des Welpen an die neue Umgebung und das zeitweilige Alleinsein bei der Übernahme des Welpen ein paar Urlaubstage einplanen. Es hat sich bewährt, den Welpen zunächst in der Wohnung in einem Ställchen zu halten; er gewöhnt sich dann schnell an einen festen Platz und, wenn man ihn ab und zu herausnimmt, wird er schnell stubenrein. Bei Autofahrten sollte man ihn von Anfang an in einer Transportbox transportieren; er gewöhnt sich schnell daran und fühlt sich auch längere Zeit darin im Hause wohl und man kann die geöffnete Box für das Ställchen ersetzen. Selbstverständlich muss man den kleinen Hund häufig zum Lösen herauslassen und sollte auch öfter mit ihm in die Natur gehen.

Ausflüge zum Sammeln vieler Eindrücke, legen den Grundstein für später erwünschtes Verhalten. Auch sollte man ihn mit anderen, möglichst gleichaltrigen Hunden zusammenbringen, um ihn zu sozialisieren. Die täglichen Ausflüge sollten nicht nur alleine im Revier, sondern auch im Stadtgetümmel auf dem Bürgersteig stattfinden. Wenn man bedenkt, dass seine Vorfahren, und heute noch seine wildlebenden Verwandten, wie Wolf oder Fuchs, mit einem halben Jahr völlig auf sich selbst gestellt sind und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen müssen, ist es erklärlich, dass auch der Welpe in dieser Zeit am lernfähigsten ist. Wissenschaftler belegen, dass die geistige Entwicklung eines sechs Monate alten Hundes mit der eines 17-jährigen Menschen vergleichbar ist. 

Früher war man der Ansicht, dass der junge Hund ein sogenanntes „Flegeljahr“ mit unbegrenzter Freiheit durchlaufen sollte. In klassischen „Dressurbüchern“, wie z.B. Oberländer, aber auch noch in neueren Büchern, liest man, dass, abgesehen von einer gewissen Grunderziehung, die Ausbildung oft erst im 2. Lebensjahr beginnen sollte. Die Ausbildung erfolgte dann mit konsequenter Strenge und mit harten Methoden. Der Hund musste später korrigiert werden, um seinen Ausbildungsstand zu halten. Die dem Hund beigebrachten Dinge saßen nicht so fest und er wollte dauernd aus dem Zwang ausbrechen. Man verlangte Kadavergehorsam mit oft sehr unschönen Mitteln. In der menschlichen Gesellschaft gab es hierzu Parallelen. Heute haben wir ein anderes Verhältnis zu unseren Hunden. Außerdem sind unsere meisten Hunde nicht mehr so wesen stark, wie es ihre Vorfahren waren, und manch ein Hund würde eine solche Ausbildung nicht erfolgreich durchlaufen können.

Die Ausbildung erstreckt sich im Wesentlichen auf drei Fachgebiete, nämlich den Gehorsam, das Bringen und die Schweißarbeit. Wobei der Gehorsam auch für das Bringen und die Schweißarbeit wichtig ist, in der Reihenfolge der Ausbildung muss die Schweißarbeit vor dem Bringen kommen. 

Der Gehorsam ist für jeden Hund wichtig; aber besonders wichtig für einen Jagdgebrauchshund; den meisten Bundesländern gibt es heute Hundeverordnungen. Hier werden meistens Begleithundeprüfungen für den Hund und Sachkundenachweise für den Führer verlangt, wobei der Gehorsam und die Leinenführigkeit eine große Rolle spielen. Der VDH bietet dieses schon jahrelang mit gutem Erfolg an. Auf unseren Prüfungen sollten wir auf keinen Fall die hier gestellten Anforderungen unterschreiten.

Ist nun der kleine Hausgenosse mit seiner neuen Umgebung vertraut geworden und hat den Führer als Bezugsperson akzeptiert, gewöhnt man ihn zunächst an das Halsband. Er erst versuchen, sich durch Kratzen von ihm zu befreien. Trägt er es aber ständig, wenn er aus dem Haus oder Zwinger kommt, und vor allem bei den Reviergängen, wird er es bald als selbstverständlich hinnehmen.

Genauso wichtig ist die Zahnkontrolle, d. h. manipulieren am Fang (Zahnkontrolle) und das Berühren des Hundes; streicheln und Pfotenkontrolle, zur Vorbereitung der Apportierausbildung und spätere Vorstellung auf Prüfungen und Zuchtschauen.

Der nächste Schritt ist die Leinenführigkeit; der Zwang an der Leine geführt zu werden. Der Hund wird sich zunächst sträuben, aber schon bald merken, dass jeder Widerstand zwecklos ist und sich seinem Schicksal fügen. 

Rudolf Fries hat in seinem Buch über den Bayerischen Gebirgsschweißhund geschrieben: wenn ein Hund im ersten halben Jahr die Leinenführigkeit nicht richtig gelernt hat, wird er sein Leben lang nicht korrekt an der Leine gehen. Und da hatte er recht! Wenn man auf der Jagd oder auf Prüfungen sieht, wie manches „Gespann“ durchs Gelände zieht, weiß man, wie es bei diesem Hund um den Gehorsam bestellt ist. Die korrekte Leinenführigkeit ist der ersten Schüssel zur Unterordnung eines jeden jungen Hundes.

Er soll dem Führer mit dem Kopf in Höhe des Knies des Führers mit locker durchhängender Leine folgen. Wie alle Übungen, sollen diese zunächst in vertrauter Umgebung durchgeführt werden und später öfter die Örtlichkeit gewechselt werden. Auch muss der Führer die Richtung öfter wechseln, damit der Hund lernt, sich auf den Führer einzustellen. Geht der Hund nicht korrekt, wird er mit einem leichten Ruck an der Leine und dem Kommando „Fuß“ korrigiert und, wenn er dann richtig geht, sofort gelobt und ab und zu mit einem Leckerli belohnt werden. Früher mussten die Hunde alles durch negative Erfahrungen mit der nötigen Strenge und Konsequenz lernen. Die Verhaltensforschung hat uns einen besseren Weg gezeigt, und zwar durch sogenannte positive Verstärkung. Das heißt, dass ein Hund immer, wenn er etwas richtig macht, gelobt wird und zunächst auch noch einen ganz kleinen Futterbrocken (Leckerli) erhält. Dieses Loben und Belohnen müssen aber unmittelbar erfolgen, d.h. innerhalb von drei Sekunden. Sonst weiß der Hund nicht warum das Lob geschah. Der Hund wird hierdurch auch aufmerksamer und wird den Führer immer im Auge haben. Mit dem Leckerli sollte man später sparsamer umgehen und kann es in vielen Situationen dann ganz weglassen. Im fortgeschrittenen Alter sollte man auch schon ab und zu einmal das Folgen frei bei Fuß üben. 

Wenn der Hund sich auf eine korrekte Leinenführung eingestellt hat, muss er das Sitzen auf Kommando lernen. Man hält ihn hierfür mit der einen Hand an der kurzen Leine und drückt mit der anderen das Hinterteil sanft herunter, wobei man ständig „Sitz“ sagt. Auch hierbei muss er gelobt werden und innerhalb von 3 Sekunden ein Leckerli erhalten. Nach einigen Übungen wird er es begriffen haben und den Befehl ohne Herunterdrücken ausführen. Bei den nächsten Sitzübungen umkreisen wir den Hund mal kürzer oder weiter und lassen die Leine fallen. Steht er auf, oder folgt er dem Führer wird er mit einem Leinenruck wieder zu der Stelle geführt und nach dem Kommando „Sitz“ wieder gelobt. Später soll sich der Hund automatisch ohne Kommando setzen, sobald der Führer stehen bleibt.

Klappen die Sitzübungen, so wird dem Lehrling das Ablegen beigebracht. Hierzu ziehen wir dem sitzenden Hund die Vorderläufe nach vorn und drücken ihn mit dem Kommando „Platz“ hinunter. Auch hier sofort ein Lob unter ständigem Hinunterdrücken. Wenn man dieses einige Male geübt hat, hält man ein Leckerli auf den Boden und drückt ihn sanft hinunter. Bald wird das Hinunterdrücken überflüssig sein und die Belohnung erfolgt dann erst beim Kommando „Hier“. Wenn der Hund sich auf Kommando ablegen lässt, umkreist man ihn auch hierbei wieder, erst kürzer und später weiter, und versteckt sich auch zunächst einmal eine kurze Zeit. Diese Übungen sollten auch ständig wiederholt werden und die Zeit und Entfernung und das Verstecken immer länger werden. Man kann dann auch die Leine vom Hund lösen. Dieses längere freie Ablegen kann man bei allen Wildtieren (z.B. Reh, Hase, Fuchs) beobachten und es ist auch unseren Hunden angewölft. Wenn der Hund abgeholt wird, muss der Führer erst eine kurze Zeit vor dem Hund stehen bleiben, ehe das Kommando zum Aufstehen kommt. Es sollte auch später im Auto geübt werden, wobei der Hund zunächst mit offener Kofferraumklappe abgelegt wird. 

Die Reizangel, die der Welpe schon beim Züchter kennen gelernt haben sollte, ist ein wichtiges Instrument für die Ausbildung des Junghundes. Wir fördern durch tägliche Bewegung weiterhin seine Freude daran und das Verfolgen eines Gegenstandes. Man kann mit ihr viel machen, wenn in diesem Lebensabschnitt öfter mit ihr gearbeitet wird. Er wird sich im fortgeschrittenen Alter immer noch für sie interessieren. Man fördert den Hetztrieb des Hundes, die Vorstehanlage wird gefestigt und der Führer kann auf bequeme Weise seinen Hund bewegen. Auch die Gewöhnung an das Wasser und das Erlernen des korrekten Schwimmens ist mit der Reizangel ganz einfach. Auch der Gehorsam, dass „Platz“ auf Trillerpfiff kann bei fortgeschrittenem Ausbildungsstand gefestigt werden. Wichtig ist auch hier, die Umgebung, die Situation und den befestigten Gegenstand öfter zu wechseln, damit der Hund nicht einseitig fixiert wird.

Parallel zu den beschriebenen Übungen fangen wir im Alter von 8 – 10 Wochen mit der Futterschleppe an, als Vorübung für die Schweißarbeit. Zunächst auf kürzere Entfernung, dann immer länger und wir verlängern die Stehzeit. Allmählich wird dann der geschleppte Fleisch- oder Pansenbrocken durch frische Wildlunge ersetzt und zusätzlich Rinderblut getropft und später ganz durch Rinderblut getupft ersetzt. Auch hier wird die Dosis später verringert und die Stehzeit verlängert. So eingearbeitet, ist der Junghund im Alter von etwa vier Monaten in der Lage, eine VGP-Übernachtfährte zu arbeiten und ist für sein ganzes Leben darauf eingestimmt. Der Jagdhund muss ganz früh lernen, seine Nase herunterzunehmen. Dieses hat keinerlei Einfluss auf die Feldsuche mit hoher Nase. Ein Führer hat dann keine Probleme, seinen Hund später auf einer Übernachtfährte zu führen oder mit ihm Nachsuchen mit längerer Stehzeit durchzuführen. Vor allem ist er dann schon gehorsamer und wird leichter Verleitungen durch Wild, deren Reiz er ja erst später kennen lernt, abgehalten zu werden. Mit Futterbrocken zu Verweisen in die Fährte zu legen muss man im Sommer vorsichtig sein, da sich hierauf leicht Wespen setzen, die sehr gefährlich beim Aufnehmen dieser Brocken werden können. Dieses kann den Hunden die Freude an der Fährtenarbeit verleiden und ist auch überflüssig, wenn der Hund auf Lungenschleppe und Rinderblut frühzeitig eingearbeitet ist. Es ist immer wieder faszinierend, wie diese kleinen Kerle mit Passion zielstrebend mit tiefer Nase diese Fährten arbeiten.

Der bei Weitem größte Teil der Verantwortliche in den einzelnen Bundesländern weiß, dass ein Jagdhund nur brauchbar für eine Nachsuche ist, wenn er imstande ist, in der Praxis eine Übernachtfährte auszuarbeiten. In 10 von 14 Bundesländern wird ausschließlich die Übernachtfährte als Nachweis der Brauchbarkeit für eine Nachsuche verlangt und weit über tausend Jagdhunde bestehen jährlich dieses Prüfungsfach auf den Brauchbarkeitsprüfungen. Es verlangt nur etwas mehr Vorbereitung, ist aber keine „schwarze Kunst“. Man muss nur schon im Welpenalter mit der Ausbildung beginnen und die Stehzeit immer mehr verlängern. Die Ausbildung darf sich nicht nur auf die Vorbereitung auf Prüfungen erstrecken, sondern für die jagdliche Verwendung. Vielen kommt es aber nicht darauf an, einen brauchbaren VGP-Hund zu haben, sondern leicht einen I. Preis zu erringen oder überhaupt eine VGP zu bestehen. Die Prüfungsbedingungen zu erleichtern wäre der falsche Weg.  Ein Hund, der eine VPS mit Fuchs bestanden hat, ist dann „brauchbarer“, als ein VGP-Hund mit Tagfährte.

Was man dem Junghund mit der nötigen Konsequenz im frühen Alter beibringen kann, ist das Apportieren. Man braucht mit der Ausbildung nicht warten, wie es früher praktiziert wurde, bis der Hund durchgezahnt ist. Wenn man mit dem Welpen das Manipulieren am Fang geübt hat, kann man hierbei bald den kleinen Papprest einer Toilettenpapierrolle in den Fang schieben, immer länger halten und ausgeben lassen. Wenn er immer gelobt und mit einem Leckerli belohnt wird, wird er das Apportel halten, dem Führer aus der Hand und später vom Boden aufnehmen. Wenn dies klappt, kann man mit dem Hund mit diesem Bringsel schon eine kleine Strecke gehen und es dann abnehmen und, wenn der Hund es zuverlässig gemacht hat, auf kleine Entfernung bringen lassen. Wenn der Hund dann mit 5 – 6 Monaten durchgezahnt ist, wird die kleine Papprolle durch einen Dummi ersetzt und die Übungen immer weiter ausgedehnt. Er muss den Dummi aus der Hand des Führers nehmen und später vom Boden aufnehmen. Ein Hund kann erst richtig apportieren, wenn der Führer mit ihm vor dem aufzunehmenden Gegenstand (Dummi, oder später Wild) steht und er ihn auf Kommando aufnimmt, oder auf Rucken an der Halsung dazu gezwungen werden kann. Dieses alles erfordert vom Führer viel Geduld und Selbstbeherrschung. Es wird sich über eine längere Zeit erstrecken; dafür sitzt es dann aber für ein ganzes Hundeleben. Dauer der Einwirkung ist immer besser als Gewalt. Grundsätzlich braucht man für Apportierübungen eine längere Zeit, um den Apportierbock, Dummy oder ähnliches, auf der Rückspur auf weitere Entfernungen an Land und später auch aus dem Wasser bringen zu lassen. Beim Bringen aus dem Wasser sollte man darauf achten, dass der Hund das Werfen nicht sieht und den Apportiergegenstand auf geradem Weg durch das Wasser zurückbringt. Schleppen ausarbeiten, zunächst auch an der langen Leine, soll dann erst viel später erfolgen. 

So eingearbeitet, ist bei dem 6 – 7 Monate alten Jagdhund die Grundausbildung beendet. Man sollte ihn jetzt schon ab und zu mit auf die Jagd nehmen und immer wieder Gehorsams- oder Apportierübungen mit ihm machen. 

Im Sommer darauf, gewöhnlich nach absolvierter VJP, beginnt dann die lange Zeit, in der der Hund auf seine späteren Aufgaben und auf die anstehenden Prüfungen vorbereitet wird. Ein so aufgezogener und zur rechten Zeit geprägter und ausgebildeter Hund, der gute jagdliche Anlagen hat, wird seine Aufgaben als Helfer des Jägers bei der waidgerechten Jagdausübung erfüllen und der Führer wird viel Freude an ihm haben. Daran zu arbeiten ist das primäre Ziel von Züchtern, Führern, Verbandsrichtern und den Verantwortlichen in den Vereinen des Jagdgebrauchshundverbandes.

Eike Behrens

 

 

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HD-Röntgen

Änderungen von Einsendungen digitaler HD-Röntgenaufnahmen  

Bei den Tierärzten werden immer mehr Röntgenaufnahmen in digitaler Weise angefertigt.

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Änderungen von Einsendungen digitaler HD-Röntgenaufnahmen  

Bei den Tierärzten werden immer mehr Röntgenaufnahmen in digitaler Weise angefertigt. Diese digitalen Röntgenaufnahmen wurden seither entweder ausgedruckt oder auf CD gebrannt und an den Gutachter geschickt. Die Versendung der Röntgenbilder auf CD hat aber z. T Probleme für den Gutachter gebracht. Mal war die CD auf dem Postweg zerstört, mal war die CD nicht lesbar. Neuerdings gibt es jetzt die Möglichkeit digital erstellte Röntgenbilder schnell und sicher zum Gutachter zu übermitteln.

Die Vereinigung der HD-Gutachter (GRSK = Gesellschaft zur radiologischen Diagnostik genetisch bedingter Skeletterkrankungen) hat in Zusammenarbeit mit dem VDH und der Firma VetZ GmbH ein Portal ins Leben gerufen, über das die digitalen Röntgenaufnahmen direkt online vom Tierarzt an den jeweiligen Gutachter übertragen werden können. Damit der Röntgentierarzt diese neue Möglichkeit nutzen kann, muss er sich einmalig bei diesem Portal unter www.myvetsxl.com anmelden und kann dann die Bilder online übermitteln. Nach dem Hochladen der Bilder ins Portal werden diese bei der Firma VetZ im Originalformat für 10 Jahre archiviert. Jede übermittelte Untersuchung wird dem hochladenden Tierarzt von der Firma VetZ mit 4,00 € in Rechnung gestellt. Es wäre hilfreich, wenn die Hundebesitzer die Tierärzte auf dieses neue Verfahren aufmerksam machen würden, sofern dieses nicht bereits genutzt wird.

 Das ausgefüllte Formular wird weiterhin, wie gewohnt, direkt an den Gutachter geschickt.

Nach dem Beschluss der GRSK dürfen die Gutachter in Zukunft keine CD`s mehr akzeptieren, so dass nur noch der Folienausdruck digitaler Aufnahmen oder der Online-Versand der Bilder in Frage kommt. Herkömmliche Röntgenbilder (nicht digital erstellte Aufnahmen) werden selbstverständlich auch weiterhin bewertet.

 

An den Auswertungskosten ändert sich nichts. Für Röntgenaufnahmen, die jetzt noch per CD unterwegs sind, werden doppelte Gebühren berechnet.

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Chippen der Welpen

Ab dem 01.10.2011 werden alle Welpen mit DL-Verband-Transpondern gechippt.
Seit dem 01.10.2011 müssen unsere Hunde mit einem Transponder (Chip) zwecks eindeutiger Identifizierung versehen sein.
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Ab dem 01.10.2011 werden alle Welpen mit DL-Verband-Transpondern gechippt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Seit dem 01.10.2011 müssen unsere Hunde mit einem Transponder (Chip) zwecks eindeutiger Identifizierung versehen sein.

 

Darüber hinaus gibt es bereits in einigen Bundesländern die gesetzliche Vorschrift zum Chippen aller Hunde. Eine bundeseinheitliche Regelung ist alsbald zu erwarten.

 

Bislang wurden die Welpen mit einem vom Tierarzt gestellten Transponder gechippt. Diese Chipnummer wurde im Zuchtbuch hinterlegt.

 

Da es unterschiedliche Hersteller der Transponder gibt, sind diese Nummern ohne logische Beziehung zu unserer Zuchtbuchnummer.

 

Ab 01.10.2011 stellt der DL-Verband nunmehr den Züchtern Transponder zur Verfügung, die einen direkten Bezug zur jeweiligen Zuchtbuchnummer des Welpen haben.

 

Der so genannte Barcode besteht aus 16 Ziffern. Die letzten 7 Ziffern dienen dazu, den Deutsch Langhaar eindeutig als solchen zu identifizieren.

 

Dem Welpen mit der Zuchtbuchnummer 425/11 wird ein Chip mit folgender Barcodenummer implantiert werden: 2760934002411425.

 

Dabei stehen die Ziffern:  

 

     2760 für Deutschland

     934 für den Herstellercode

     00 sind Leerzeichen

     24 steht für Deutsch Langhaar

     11 für das Kalenderjahr

     425 für die laufende Zuchtbuchnummer des Kalenderjahres

 

Die 24 soll den Hund als Deutsch Langhaar ausweisen, da unser Verband beim JGHV unter der Nummer 2400 und die Verband zugerhörigen Zuchtvereine mit 24… geführt werden.

 

Damit die Transponder rechtzeitig den Züchtern zur Verfügung gestellt werden können, sind die Würfe bis zur dritten Lebenswoche der Zuchtbuchführerin zu melden. Der Wurf wird ins Zuchtbuch eingetragen und die Transponder an den Züchter versandt, die sodann von dem jeweiligen Tierarzt zu implantieren sind. Bei der Wurfabnahme hat der Zuchtwart zu überprüfen, ob die Hunde ordnungsgemäß gechippt worden sind, d. h. die Nummer des Transponders muss mit der Zuchtbuchnummer des Hundes übereinstimmen.

 

Sollte ein Welpe versehentlich den falschen Transponder/Barcode enthalten haben, so ist dies auf der Rückseite der Ahnentafel zu vermerken und mir zu melden.

 

Sollte ein Chip aufgrund irgendwelcher Ursachen nicht mehr lesbar sein oder abhanden kommen, so kann der Hersteller einen Zweitchip fertigen. Die Anforderung für diesen Zweitchip muss schriftlich bei mir erfolgen unter Angabe der Gründe. Es wird sodann der Zweitchip innerhalb von 4 Wochen gefertigt und an den Eigentümer übersandt.

 

Der Einsatz von DL-Verband-Chips ist auch bei einem Verkauf der Welpen ins Ausland von Vorteil. Für den Export müssen die Papiere zuvor an den VDH gesandt werden. Zur Ausfertigung des entsprechenden Dokuments benötigt der VDH die Chipnummer. Dis diese schon frühzeitig bekannt, ist die rechtzeitige Ausfertigung des VDH-Papiers für den Export des Hundes gewährleistet.

 

Die Chips kosten derzeit ca. 3,50 € / Stück. Hinzu kommen noch die Verpackungs- und Portokosten, die derzeit mit 5,00 € pro Wurf in Ansatz gebracht werden. Diese Kosten werden zusammen mit den Ahnentafeln per Nachnahme eingezogen.

 

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... Die Züchter werden meines Erachtens nach nicht umhin kommen, sich selber ein Lesegerät anzuschaffen. Sie können bei Übergabe der Welpen den Käufern auch dokumentieren, dass sie „ihren“ Welpen erhalten. Es kann so zu keinen Verwechslungen mit den Ahnentafeln kommen. Darüber hinaus wird dem Welpenkäufer auch das Gefühl vermittelt, seinen Welpen bei einem Züchter erworben zu haben, der sein Handwerk aus dem „FF“ beherrscht.

 

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Ihre Zuchtbuchführerin

 

(Karin F. Ehrhard)

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